Die Vielfalt der Kinder- und Jugendliteratur kennt keine Grenzen, ebenso wenig wie die der jungen Leser*innen. So wenig wie es das Kind gibt, gibt es die Form oder den Zugang zum Lesen und zur Literatur.
Ob Kinder und Jugendliche mit deutscher Muttersprache oder mit Zuwanderungsgeschichte, gleich welcher psychischer und physischer Beschaffenheit – sie alle haben das Recht, nicht an den Herausforderungen zu scheitern, denen sie auf ihrem Weg zum Lesen und Schreiben begegnen. Vielmehr sollen ihnen motivierende Zugänge zu Schrift- und Bildsprache den Weg zum Lesen und zur diskursiven Auseinandersetzung mit Texten ermöglichen.
Lese- und literaturpädagogische Angebote bieten solche Zugänge an. Sie stärken ihre Persönlichkeit, fördern ihre Kompetenzentwicklung und regen zur aktiven Teilnahme am gesellschaftlichen Leben an.
Die Fachtagung lädt Pädagog*innen aller Schulformen, Bibliothekar*innen aus Stadt- und Schulbibliotheken, Lese- und Literaturpädagog*innen, Vorlesepat*innen sowie Lesementor*innen ein, diese Vielfalt zu erkennen und aktiv zu gestalten:
Neue Vermittlungsmethoden kennenzulernen, sich mit Rechtsfragen auseinander zu setzen, die Öffentlichkeitsarbeit ihrer Angebote zu verbessern oder sich über die Bücher der Wanderausstellung „1000 Bücher – 1000 Sprachen“ zu informieren. Damit alle Kinder und Jugendliche lustvolle Zugänge zum Lesen, Schreiben und der Literatur erhalten!
Ab 9.30 Uhr Ankunft und Registrierung
10:00 Uhr Kick-off
Stefan Gemmel, vom Lesemuffel zum preisgekrönten Autor und Lese-Weltrekordler. Schuld daran ist seine frühere Deutschlehrerin
10:15 Uhr Begrüßung
Bundesverband Leseförderung, Eva Pfitzner Leserattenservice GmbH, Kulturbüro Rheinland-Pfalz
10:25 Uhr Grußwort
Malu Dreyer, Ministerpräsidentin
10:30 Uhr Impulsreferat
Vielfalt in der Kinder-und Jugendliteratur
Kirsten Boie, Autorin
11:00 Uhr Pause
11:15 Uhr Podiumsdiskussion mit
• Schüler*innen der berufsbildenden Schule Prüm/Eifel und Ulrike Erb-May, Dozentin
• Manuela Hantschel, stellv. Vorsitzende BVL, außerschulische Lese- und Literaturpädagogin
• Heike Schütz, Leiterin der Akademie für Ganztagsschulpädagogik, schulische Lese- und Literaturpädagogin
• Gisela Eisert, Dipl.-Bibliothekarin (FH), Koordination einer Vorlesepateninitiative
Moderation: Frau Prof. Dr. Gudrun Marci-Boehncke, TU Dortmund
12.15 Uhr Mittagspause
13:15 Uhr Vorstellung der Workshops
A: Stärkung der Selbstwirksamkeit, Birgit Mehrmann
B: Fundraising, Sponsoring, Christiane Steinmetz
C: Pressearbeit, Pressetexte, Christiane Frauke
D: Urheber-)Recht in der Öffentlichkeit, Christian Korte
13:30 Uhr Workshop-Runde I
15:00 Uhr Pause
15:15 Uhr Workshop-Runde II
16:45 Uhr Tagungsabschluss
17:00 Uhr Tagungsende
Tagungsmoderation: Bundesverband Leseförderung e.V.
A: Stärkung der Selbstwirksamkeit Jugendlicher durch Lese- und Literaturpädagogik
Literarische Werkstatt zur Förderung der Lesemotivation in der Sekundarstufe 1
Einzigartig! ist der Mensch. Vielfältig sind die Lebenswege. Selbst entschieden manche. Fremdbestimmt andere. Literatur ermöglicht Identifikation und Perspektivwechsel, zeigt Facetten fremden und eigenen Lebens, Geschichten aus Wunsch und Wirklichkeit. Zum Lesen zu motivieren heißt auch, Selbstwirksamkeit zu stärken. Spartenübergreifende Methoden aus der Literatur- und Theaterpädagogik motivieren zum Lesen von Geschichten, lassen Figuren sprechen, bringen erzählte Handlung in reale Bewegung und Themen in Aktion: Flucht, Migration, Identität. Kreativ und phantasievoll bringen wir die Sprache jenseits der Sprachen ins Spiel. Die Erfahrungen aus Projekten der Leseförderung, z.B. Lesementoring und Theater mit Geflüchteten, fließen in diesen Workshop mit ein. Ganz praktisch!
Referentin: Birgit Mehrmann
B: Fundraising, Sponsoring – Die Quellen sprudeln lassen für die Kunst und Kultur
Dass es schwer ist, Kunst- und Kultureinrichtungen zu finanzieren und genug experimentellen
Freiraum zu haben, liegt auf der Hand. Das Seminar »Die Quellen sprudeln lassen – für Kunst und Kultur« weist Kultureinrichtungen Wege auf, wie sich Projekte und die Einrichtungen neben den öffentlichen Zuschüssen weitere Quellen erschließen können. Neben dem Aufzeigen von Methoden, wie man Stiftungen und Sponsoren für seine Ideen gewinnen kann, wird auch die Idee der Gründung einer eigenen Stiftung oder eines Stiftungsfonds skizziert. Der größte Anteil am Spendenkuchen bringen jedoch die Privatspender ein. Welche Voraussetzungen man erfüllen muss, um Privatspender oder auch Großspender zu gewinnen, wird einen weiteren Schwerpunkt im Seminar bilden.
Referentin: Christiane Steinmetz
C: Pressearbeit, Pressetexte – Strategien der Öffentlichkeitsarbeit –Texten ist nicht alles
Texten, fotografieren, videografieren, bloggen, Zeitung, Radio, Fernsehen, Internet, Druckmedien, Projektfilme – Presseverantwortliche sollen heute über entsprechendes Know-how verfügen, um diese vielfältigen Presse-Instrumentarien einsetzen zu können. Damit sind die Voraussetzungen gesichert für das Eigentliche: Pressearbeit im Sinne von Beziehungsarbeit zum Publikum, zu Käufern oder Nutzern, zur Politik, zu privaten wie öffentlichen Geldgebern, zu Meinungsmachern und Multiplikatoren, zu eigenen Mitarbeitern oder Vereinsmitgliedern. Diese Beziehungsarbeit ist gleichzusetzen mit der Überzeugungsarbeit für das eigene Produkt, die eigene Idee, die eigene Konzeption und ist entscheidend für die Positionierung gegenüber der Konkurrenz und den Zugang zu Förderungen im öffentlichen wie privaten Raum. Der Erfolg der Überzeugungsarbeit basiert auf einem konsequent umgesetzten Strategie-Konzept, das bei der Analyse beginnt und der Erfolgskontrolle endet.
Referentin: Christiane Frauke
D: Rechtliche Grundlagen – (Urheber-)Recht in der Öffentlichkeit: Du sollst dir (k)ein Bild machen
Mit dem »Mitmach-Internet« sehen sich die Verantwortlichen in Vereinen, Institutionen oder Projekten gefordert, durch den Hinweis auf Veranstaltungen, Nachberichterstattung oder die gezielte Verbreitung von Branchennews für das eigene Anliegen Öffentlichkeit herzustellen.
Doch wie sieht die aktuelle Gesetzeslage konkret aus? Was ist erlaubt bei der Nutzung von Daten Dritter, was darf für eigene Anliegen genutzt, kopiert, heruntergeladen, geteilt werden? Das Seminar verschafft einen Überblick über die rechtlichen Prämissen der Nutzung von Bildern, Grafiken und Fotos, von fremden Texten, Musik oder Videos in sozialen Medien.
Fragen hinsichtlich der Entwicklung und Veröffentlichung von Printmedien (Faltblätter/Broschüren), der Pressearbeit im klassischen Sinne sowie Online-Aktivitäten werden besprochen und rechtliche Stolperfallen (Impressum!) aufgezeigt. Die Teilnehmer*innen sind eingeladen, eigene Fragestellungen aus dem Arbeitsalltag in das Geschehen einzubringen.
Referent: Christian Korte
Kirsten Boie, Autorin, mehrfach ausgezeichnet, u.a. 2007 mit dem Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises für ihr Gesamtwerk, Schirmfrau des BVL
Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz
Gisela Eisert, Dipl.-Bibliothekarin (FH); Koordination der Vorlesepateninitiative für den Förderverein der Stadtbibliothek Heilbronn, Gewinnung und Betreuung von Vorlesepatinnen und -paten, Aufbau und Bestandspflege einer Vorlesepatenbibliothek, Organisation und Durchführung von Vorleseaktionen, z.B. Mann liest vor. Lese- und Literaturpädagogin (BVL), Mitglied im BVL
Ulrike Erb-May: Mitglied im Vorstand der LAG Jugend und Literatur NRW e.V. (jugendstil), Lehrtätigkeit an der berufsbildenden Schule Prüm/Eifel, dort auch Weiterbildung "Lese- und Literaturpädagogik" im Rahmen des Ausbildungsgangs zur/zum Erzieherin/Erzieher in Kooperation mit dem Kinder- und Jugendliteraturzentrum NRW und der Zentralbücherei Prüm. Lese- und Literaturpädagogin (BVL), Mitglied im BVL (Vorstand und Mitglied Qualitätsbeirat Lese- und Literaturpädagogik)
Christiane Frauke, Freiberufliche Kulturjournalistin für Tageszeitungen, Fachzeitschriften und Rundfunk, Projektleiterin des Netzwerks Musik in Bayern, Pressesprecherin des Bayerischen Musikrats, bundesweit tätig als Dozentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
Stefan Gemmel, Autor, über 250 Lesungen jährlich, mehrfach ausgezeichnet, u.a. Lesekünstler des Jahres 2011, Lese- und Literaturpädagoge (BVL). Hat gemeinsam mit Eva Pfitzner (Leserattenservice GmbH) zwei Lese-Weltrekorde aufgestellt.
Manuela Hantschel, Vorstand BVL, Lese- und Literaturpädagogin (BVL). Dipl. Pädagogin, Dozentin und Autorin
Christian Korte, Rechtsanwalt, Sozialwissenschaftler, Berater, Referent zu Rechtsfragen der (Neuen) Medien, www.rechtgestalten.de
Prof‘in Dr. Gudrun Marci-Boehncke, Literaturwissenschaftlerin und Medienforscherin. Professorin für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft/Elementare Vermittlungs- und Anwendungsaspekte an der Technischen Universität Dortmund. Entwickelte „Experten für das Lesen“ der ZBIW / TH Köln, Mitglied im BVL
Birgit Mehrmann, studierte Theaterwissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum (M.A.). Lebt und arbeitet als Theaterpädagogin am Theaterpädagogischen Zentrum in Köln. Zu ihrem Aufgabenspektrum gehören Praxisseminare, Lehrtätigkeiten, Regiearbeiten und Schauspiel. Beraterin für den Kompetenznachweis Kultur, Lese- und Literaturpädagogin (BVL). Mitglied im BVL
Eva Pfitzner, Geschäftsführerin der Leserattenservice GmbH, Buchhändlerin, Dozentin, Lese- und Literaturpädagogin (BVL), Mitglied im BVL
Heike Schütz, Autorin, Leiterin der Akademie für Ganztagsschulpädagogik im Diakonieverein Hiltpoltstein e.V. Leseförderungsprojekte an Schulen, Kindergärten und sozialen Einrichtungen. Zentraler Ansprechpartner der Ganztagsbetreuung school-in Gräfenberg, Mitglied im BVL
Christiane Steinmetz, Diplom-Theologin und Pfarrerin (z. A.), ausgebildete Fundraiserin (FA) an der Fundraising-Akademie; Geschäftsführerin und Inhaberin der Werkstatt für Fundraising, www.fundraisingwerkstatt.de; Geschäftsführerin des Stiftsguts Keysermühle Klingenmünster, www.sti.sgut-keysermuehle.de; Vorsitzende der Bürgerstiftung Pfalz
Vielfalt gestalten: Leseförderung zur Stärkung der Selbstwirksamkeit
Mainz: Erbacher Hof – Akademie & Tagungszentrum des Bistums Mainz
Donnerstag, 4. Mai 2017, 9:30 – 17:00 Uhr
Die Tagungsgebühr beträgt pro Person 90 Euro (inklusive Mittagessen, Kaffeepause und z.T. Tagungsgetränken). Tagungsgebühr für BVL-Mitglieder 75 Euro, für Absolvierende eines FSJ / BFD oder Studierende 30 Euro.
Die Veranstaltung ist gem. Pt. 4.2 der Verwaltungsvorschrift des Ministeriums für Bildung, Frauen und Jugend vom 16.05.2003 in Rheinland-Pfalz als dienstlichen Interessen dienend anerkannt.
Anmeldeformular Fachtagung 2017
Mit der Teilnahme an den Workshops des Fachtages erkennt der BVL jeweils zwei UE im Rahmen der Weiterbildung Lese- und Literaturpädagogik in folgenden Modulen an:
Workshop A: 2.2 Künstlerische Ausdrucksformen und kreative Vermittlungsmethoden
Workshop B: 3.6 Fundraising
Workshop C: 3.4 Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Workshop D: 3.5 Rechtliche Grundlagen
Nach Eingang Ihrer Anmeldung erhalten Sie eine Anmeldebestätigung.
Abmeldungen sind nur bis zum 13. April 2017 schriftlich möglich. Bei einem späteren Rücktritt werden keine Kosten erstattet. Ersatzteilnehmer*innen werden akzeptiert.
Online-Anmeldung: www.bundesverband-lesefoerderung.de
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Eva Pfitzner Leserattenservice GmbH
Dienstleistungen rund ums Buch
Amselsteg 2
56332 Dieblich
Tel. 02607/972400
Eva.Pfitzner@Leserattenservice.de
www.leserattenservice.de
Veranstaltet vom Bundesverband Leseförderung e.V.
In Kooperation mit:
Eva Pfitzner Leserattenservice GmbH
Kulturbüro Rheinland Pfalz
Gefördert von:
Waldemar-Bonsels-Stiftung
Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung, Kultur in Rheinland Pfalz