Autor / Illustrator: | Kevin Brooks |
Seitenzahl: | 319 |
Erscheinungsjahr / Verlag: | dtv München 2015 |
ISBN: | 9783423761116 |
Preis: | 14,95 |
Genre: | Kriminalerzählung |
Thema: | Kriminalität Trauer Freundschaft |
Zielgruppe: | Büchereigrundstock Klassenlesestoff |
Travis versucht, seinen Großvater, der das später von den Eltern übernommene Detektivbüro aufgebaut hat, zur Lösung der ungeklärten Fragen zu bewegen, aber der Großvater ist durch den Tod von Sohn und Schwiegertochter in einer tiefen Depression versunken. So macht Travis sich alleine auf den Weg. Unterstützung erhält er durch eine Mitarbeiterin seiner Eltern und einen Kumpel aus einer Plattenbausiedlung, dessen jüngere Schwester er einmal vor der Schikane von rassistisch agierenden Jugendlichen bewahrt hat.
Am Ende, wen wundert’s, löst Travis einen sehr verworrenen Fall von Spionage, Maulwürfen und Doppelagenten. Nicht immer ist es einfach, zu sagen, wer gut und wer böse ist, und manches entpuppt sich als schöner Schein. Es gibt viele sehr spannende Momente, aber genauso sehr einfühlsam geschilderte Einblicke in Travis‘ Trauer und Wut angesichts des Todes der Eltern. Travis trifft auf neue Menschen, verliebt sich und muss sich mit den eigenen Vorurteilen auseinandersetzen. Kevin Brooks kann gut erzählen, und Uwe-Michael Gutzschhahns Übersetzung ist flüssig und lebendig.
Ein spannender Thriller aus der Feder des bekannten Autors Kevin Brooks, dessen Bücher in der Regel sehr viel brutaler und verunsichernder sind. Hier handelt es sich um eine Mischung aus Thriller und Detektivroman. Sehr lesenswert und unterhaltsam, und es ist gut zu wissen, dass es weitere Bände geben wird.
Ärgerlich sind der deutsche Titel und die Einbandgestaltung. Die rhetorische Frage „Was geschah um 16.08?“ führt in die Irre, denn die Uhrzeit spielt überhaupt keine Rolle. Der Titel bezieht sich auf ein Foto, das Travis auf eine wichtige Spur führt, aber nur wegen des auf dem Digitalfoto vermerkten Datums und des fotografierten Gebäudes, nicht wegen der Uhrzeit. Und die Abbildungen von Big Ben, London Eye und der Londoner Skyline auf dem Umschlag führen in die Irre, denn der Schauplatz ist nur einmal kurz London, ansonsten spielt das Buch in einer englischen Kleinstadt nicht weit von London weg.